TTV zündet Turbo ins Spitzenfeld!

Eine unglaubliche Wende nahm die Meisterschaft der 2. Bundesliga am Wochenende. Mit Leoben und Gratwein standen dem TTV zwei starke, aber lösbare Aufgaben ins Haus. Gegen Leoben am Samstag profitierten die Sierndorfer von einem unglücklichen Schritt der gegnerischen Nummer 1, Thomas Probst, in dessen ersten Einzel gegen Martin Kinslechner. Im fünften Satz bei 8:6 für Thomas Probst kippte sein linkes Knie weg. Sofort ging der Leobener mit Schmerzen zu Boden und musste seine Spiele verletzt aufgeben. Danach ging es Schlag auf Schlag für Sierndorf, da auch Dominik Tarmann gegen Simon Zündel gewann, Tomas Janci und Martin Kinslechner in weiterer Folge auch kein Spiel mehr abgaben und lediglich Tarmann gegen Bernhard Michael verlor. In Summe endete die Begegnung glatt mit 6:1 für Sierndorf. "Nach dem klaren Sieg gegen Leoben blieb mir nichts mehr übrig als die Tabelle zur Hand zu nehmen und da waren wir plötzlich auf Platz sieben, womit zum ersten Mal ein Auge Richtung oberes Playoff geschielt hat", so Obmann Albert Wilder. "Wir haben aus den vergangenen Saisonen gelernt als wir einen medialen Hype um Entscheidungsspiele gemacht haben und dann bitter gescheitert sind. Über das obere Playoff sprachen wir nicht - nicht einmal innerhalb der Mannschaft", betont Wilder.

 

Am Sonntag kam es dann zum Duell mit dem TTC Gratwein. Gegen die kompakte steirische Mannschaft mit der stabilen Nummer eins Philipp Buchreiter, dem Routinier Lukas Nepozitek, der als Linkshänder über mächtige Angriffsschläge verfügt und dem schnörkellosen Linkshänder-Nachwuchsmann Philipp Walter, bedurfte es einer starken Leistung der Sierndorfer. "Wir haben einen Janci" könnte man ein Marvel-Filmzitat auf Sierndorf umlegen, womit der Unterschied zu den Gegnern bereits auf dem Tisch lag. Der slowakische Olympionike im Dienste der Sierndorfer gewann seine drei Einzel auf seine unwiderstehliche Art: Mit platzierten Flips, perfekten Blocks und einer perfekten Spielübersicht. Für weitere Siege sorgten Martin Kinslechner und Dominik Tarmann gegen Philipp Walter. Leider scheiterte Martin Kinslechner an Lukas Nepozitek bei 5:3 für Sierndorf. Der Gratweiner Linkshänder riss von beiden Seiten gewaltig durch und traf zu viel für Kinslechner, der erst im fünften Satz unterlag.

 

Damit kam das letzte Ass der Sierndorfer zum Stechen: das Doppel mit Tomas Janci und Martin Kinslechner weist eine Bilanz von 7:2 vor dieser Begegnung auf. Den Sierndorfern standen mit Buchreiter/Nepozitek ein Doppel mit einer geschätzten Körpergröße von vier Meter gegenüber. Man musste aber anhand der bisherigen Bilanz gewarnt sein: dieses Doppel war ungeschlagen! Diese Bilanz konnten die Gratweiner gleich zu Beginn auch bestätigen und den ersten Satz 11:7 für sich entscheiden. Doch die Sierndorfer änderten die Taktik und übernahmen immer mehr das Geschehen an der Platte und holten sich den zweiten Satz mit 11:7 und den dritten Satz mit 11:6. Im vierten Satz zündeten die Sierndorfer bei 4:4 den Turbo auf 8:4. Es folgten vier Matchbälle bei 10:6. Drei davon wehrten Buchreiter/Nepozitek erfolgreich ab. Bei 10:9 legte Janci das Service von Buchreiter kurz ab, Nepozitek spielte kurz zurück und Kinslechner flippte Buchreiter in die tiefe Vorhand an. Der Steirer verzog und das 6:4 für Sierndorf war perfekt!

 

Mit diesem Sieg platzierte sich Sierndorf in der Tabelle nun auf dem großartigen sechsten Platz, der zugleich den letzten Platz für das obere Playoff bedeutet. Wie knapp alles ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle: Auf Rang sieben befindet sich Kapfenberg mit gleich vielen Punkten wie Sierndorf und nur einer minimal schlechteren Einzelbilanz. Jetzt erwartet der TTV mit Spannung die Auslosung des oberen Playoffs. "Wir sind zwar Sechster, aber jetzt zählen nur mehr die unmittelbaren Partien gegen die Playoff-Gegner und hier sieht es echt gut für uns aus", freut sich Wilder. In Summe nehmen die Sierndorfer gegen die fünf Gegner (Kufstein, Wels, Salzburg, Neusiedl und St. Veit) einen Sieg, drei Unentschieden und eine Niederlage mit. Unter diesen Voraussetzungen kann das Playoff durchaus positiv erwartet werden. "Wir fürchten uns vor niemandem und haben gegen alle Teams realistische Chancen, wie wir im Grunddurchgang bewiesen haben", so ein zufriedener Obmann Albert Wilder.