Die Vorzeichen standen gut. Zum Auswärtsspiel in Pottenbrunn reisten erneut mit den TTV-Spielern eine für Tischtennis-Verhältnisse große Fan-Entourage von acht Fans mit an, die für wichtige Unterstützung sorgten. Zu sehen gab es dann eher mäßige Leistungen der Sierndorf-Spieler. Die ersten beiden Einzel verliefen nach Plan, in dem Martin Kinslechner dem Pottenbrunner Einser Balazs Fixl unterlag und Tomas Janci gegen Christoph Weninger für Sierndorf anschreiben konnte. Johannes Maad konnte gesundheitlich angeschlagen nicht an seine gewohnten Leistungen anknüpfen, spielte fehleranfällig und verlor gegen einen zu dominanten Dominik Tarmann. Fixl ließ gegen Janci und Maad wie auch schon in Sierndorf nichts anbrennen, während Martin Kinslechner und in weiterer Folge Tomas Janci gegen Tarmann ihre Routine auf die Platte brachten. Bei 3:5 blieb Martin Kinslechner gegen Christoph Weninger lange Zeit in der Spur. Im fünften Satz hatte er in dieser ausgeglichenen Partie leider das Nachsehen. "Für unsere mitgereisten Fans tut es mir sehr leid, dass wir kein besseres Ergebnis abliefern konnten. Persönlich schmerzt mich der Gedanke, die Chance um die 1. Bundesliga unteres Playoff auf Eis legen zu müssen", trauert Obmann Albert Wilder der großen Chance hinterher.
Viel Zeit zum Wunden lecken blieb nicht. Am nächsten Tag stand der Tabellenführer aus Wels auswärts am Programm. Mit Gabor Böhm, Adolfo Cucho und Julian Rzihauschek bäumte sich dabei ein echter sportlicher Riese auf. Für die Höhepunkte an diesem Tag sorgte aus Sierndorfer Sicht Tomas Janci, der gleich im ersten Match des Tages den Peruaner Adolfo Cucho testete. Mit 2:3 ging das Duell an Südamerika. Martin Kinslechner hatte gegen Gabor Böhm das Nachsehen. Wie ausgewechselt zum Vortag agierte Johannes Maad gegen Rzihauschek. Nach unglaublichen Gegenspinduellen fand sich die Partie im fünften Satz wieder, den Rzihauschek mit 15:13 gewinnen konnte. Ehe das Spiel dem TTV komplett zu entgleiten begann, zog Tomas Janci die Notbremse und schlug kurzerhand Gabor Böhm in einer heißen Partie im Decider (also im fünften Satz).
Martin Kinslechner gegen Julian Rzihauschek plätscherte dahin und Martin profitierte lange Zeit von den Eigenfehlern des Welsers, der aber am Ende mit 3:2 das bessere Ende für sich hatte. Johannes Maad lieferte Cucho sehenswerte Gegenwehr, die in einem 1:3 aus Sicht des Sierndorfers mündete. Somit stand Tomas Janci gegen Julian Rzihauschek bei 1:5 mit dem Rücken zur Wand, winkte zwischenzeitlich schon ab, um am Ende doch noch mit 3:1 für Sierndorf ein zweites Mal an diesem Tag anzuschreiben, bevor Gabor Böhm gegen Johannes Maad den Sack zumachte und das Zählgerät auf den 6:2-Endstand stellte.
"Schade. Der Spielstand trügt. Verwandelt Johannes Maad seinen Matchball gegen Rzihauschek und gewinnt Tomas sein erstes Einzel gegen Cucho finden wir uns in unserer Paradedisziplin, dem Doppel, wieder. Aber so ist der Sport. Wels ist nicht umsonst ganz vorne. Sie haben ihre Qualität auch heute auf die Platte gebracht. Gratulation!", fasst Wilder das Spiel zusammen.